5. Januar 2023
Wie die Saisongärten entstanden, wie Raissa Ramcke aus der Ukraine nach Eidelstedt kam und wie eine Familie den Ort prägte.
Christoph Ramcke steht im Flur des Bauernhauses seiner Familie vor einem schwarz-weißen Foto an der Wand. Es zeigt vier junge Frauen, zwei junge Männer und in der Mitte sitzend den Patriarchen Johann Ramcke mit Zigarre sowie seine Frau Maria. Das Foto stammt aus dem Jahr 1900. Johann Ramcke war damals Gemeindevorsteher Eidelstedts.
Christoph Ramcke hat es auf Plakatformat vergrößert. Es ist ein wirkungsvolles Bild, und wenn er dazu Anekdoten erzählt, wird die Fotografie noch beeindruckender. Die vier Frauen, das war damals das Problem, waren alle noch nicht unter der Haube, als das Foto gemacht wurde. Er hier, „da muss was vorgefallen sein, er wurde enterbt”, verschwand, sagt Christoph Ramcke und zeigt auf einen der Männer. Und das da ist Johann junior, der den Hof weiterführte, als der Vater, also Christoph Ramckes Ur-ur-Großvater, 1903 vom Pferd fiel und starb. „Die vier Mädels waren nicht unter der Haube.” Ur-ur-Großmutter Maria „rockte dann hier den Laden bis in die 1930er”. Anna, die hinten rechts, war bei dem Fototermin nicht
mal dabei. Sie wurde, „fun fact”, sagt Christoph Ramcke, später extra fotografiert. Der Fotograf hat sie aus dem zweiten
Foto geschnitten und in das erste gelegt und nochmal alles abfotografiert. Photoshop um 1900.
Die Ramckes kamen 1802 nach Eidelstedt. Wo sie sich niederließen, ist nicht bekannt. Um 1878 bauten sie erst die Scheune, dann das Haus neben die Runkelrübenfelder in der heutigen Reichsbahnstraße. Um 1800 gab es in Eidelstedt vielleicht 400 Leute auf 20 Höfen, „Familien waren damals ja größer”, sagt Christoph Ramcke, Vater zweier Kinder…