Autorenlesung mit Robert Domes: „Nebel im August“
Der Journalist Robert Domes erzählt die wahre Geschichte Ernst Lossas aus der Perspektive des Jungen mit beeindruckender Intensität. Es ist die Geschichte eines Außenseiters, eines Lausebengels, eines Träumers, der sich nach nichts weiter sehnt als nach Geborgenheit, Respekt und Liebe.
Sommer 1933: Der dreijährige Ernst Lossa zieht mit seiner Familie durch Süddeutschland. Seine Eltern sind Jenische, fahrendes Volk, „Zigeuner“ wie man sagte. Doch die Geschäfte gehen schlecht und die Nazis haben die Landfahrer im Visier. Im Juli reißen die Behörden die Familie auseinander. Die Mutter stirbt, der Vater wird ins KZ gesperrt, Ernst kommt ins Waisenhaus. Damit beginnt für den Jungen eine Odyssee von Heim zu Heim, bis er schließlich mit 12 Jahren in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen wird.
Ernst, der weder behindert noch geisteskrank ist, findet unter den psychisch Kranken und Behinderten das, was er lange vermisst hat: Geborgenheit, Freundschaft, die erste Liebe. Und er entdeckt zugleich Grausiges: Patienten werden mit unbekanntem Ziel fortgebracht, sterben unter mysteriösen Umständen oder werden ausgehungert. Schlitzohrig und mit großem Herzen versucht er, das unmenschliche System zu unterwandern. Doch als seine erste Liebe Opfer der Patientenmorde wird, ahnt Ernst, dass auch er in Lebensgefahr schwebt. Im August 1944 bekommen die Todespfleger die Weisung, den Jungen zu „euthanasieren“. In der Nacht zum 9. August 1944 kommen sie mit der Todesspritze an sein Bett.
Kostenlose Eintrittskarten erhalten Sie in der Bücherhalle Eidelstedt.
Anmeldung für Schulklassen der Jahrgänge 7-13
telefonisch 040 570 94 20 oder
per E-Mail eidelstedt@buecherhallen.de
Die Veranstaltung wird vom Bezirksamt Eimsbüttel gefördert.
Foto mit freundlicher Genehmigung des Random House Verlags.