1 Das Eidelstedter Stadtteil-Wappen

Die schwarzstämmige Doppeleiche mit 17 goldenen Eicheln

Auf dem heutigen Gebiet von Eidelstedt gab es ursprünglich ausgedehnte Eichenwälder. Ein Überbleibsel davon ist die ca. 350 Jahre alte Sola-Bona Eiche, im gleichnamigen Park (Link zu „Grün in Eidelstedt“). Schon von den Germanen wurde die Deutsche Eiche als Sinnbild der Standfestigkeit verehrt. Die Doppeleiche ist ein Eichenbaum der aus zwei starken Stämmen gewachsen oder zusammengepflanzt ist. Sie ist das Symbol der Schleswig-Holsteiner, die sich 1848-1850 gegen die dänische Fremdherrschaft erhoben.

Die Inschrift auf dem Wappen ist in plattdeutscher Sprache „Up ewig ungedeelt“ („Auf ewig ungeteilt“) und bezieht sich auf die wechselvolle Geschichte von Schleswig-Holstein:
Der heutige Hamburger Stadtteil Eidelstedt war früher ein Dorf in Holstein und ist seit 1937 Hamburger Stadtteil. 1460 wurde der regierende dänische Unionskönig Christian I. zum Herzog von Schleswig und Graf von Holstein gewählt. Die berühmte Formel der ewigen Unteilbarkeit von Schleswig und Holstein wurde in diesem Vertrag mit den Worten: „Dat se blieven tosamende ewich ungedeelt“ festgelegt. Im 19. als eine breite Bewegung in Deutschland für einen demokratischen Nationalstaat stand dieser Slogan und die Eiche für den vereinten Kampf von Schleswigern und Holsteinern gegen die Ansprüche der dänischen Könige.

Die weiße drei-türmige Burg auf rotem Grund
Die Burg samt Seitentürmen und Mariendom ist das offizielle Wappen der Hansestadt Hamburg.

Die Windmühle vor dem Blau des Mühlenbaches
Die Windmühle verweist auf die Anfänge Eidelstedts, als die Mühlenrechte Bauern aus den umliegenden Gemeinden verpflichteten, ihr Korn an der Mühlenau mahlen zu lassen.

Entstehung
Das Wappen, das sich aus diesen drei beschrieben Zeichen und der Inschrift zusammensetzt, wurde von dem Designer Joerg Kilian in den Jahren 2008 bis 2010 in einem quasi basis-demokratischen Prozess unter starker Einbeziehung der Eidelstedter Bevölkerung entwickelt. Initiatoren dieses Prozesses waren die drei Vereine Eidelstedter Bürgerhaus, Eidelstedter Bürgerverein und der Sportverein Eidelstedt. Das Wappen soll Gemeinschaftssinn stiften. Jeder in Eidelstedt soll die Möglichkeit haben, das Stadtteil-Logo unentgeltlich als Identitätssymbol für seine Zwecke einzusetzen. Mehr zum Wappen und zu seiner Entstehung auf der Website, die bis heute von Joerg Kilian betrieben wird. Hier kann man auch verschiedene Versionen kostenlos herunterladen.

Das noch junge Eidelstedter Wappen sagt viel über die Bewohner dieses Stadtteils, der wie ein zerfurchtes Ginkgo-Blatt im Nordwesten Hamburgs hängt, und ihre Identitätssuche: über den Spagat zwischen Großstadtleben, dörflichem Charme und der Nähe zum Nachbarland Schleswig-Holstein, auf dessen Wurzeln man sich hier noch gern besinnt.

Text von Katharina Lippert, bearbeitet von Wolfgang Wallach

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